Hilfe zur Selbsthilfe bei Angst

Viele meiner Klienten kommen in meine Praxis, weil sie Angstzustände haben, die nicht selten in Panikattacken münden.

Meist sagen meine Klienten: Ich habe das Gefühl, mir schüre jemand die Brust zu und mir kommt es so vor, als läge ein bleischwerer Stein auf meiner Brust.

Mein ganzes Tun wird beherrscht von Pessimismus und negativen Gedanken. Ich kann diese Gefühle bald nicht mehr ertragen und werde immer depressiver.“

 Ich erkläre dann den Klienten, wie die Angst entsteht, nämlich im Kopf – in unseren Gedanken. Da niemand ängstlich geboren wird, wurde die Angst im Umfeld erlernt.

Das Gute ist, sie kann auch wieder verlernt werden.

Wie das alles zusammen hängt, zeige ich Ihnen hier im abgebildeten Kreislauf der Angst:

Ein kleines Beispiel für Ihr Verständnis:

Jemand denkt: „Das Flugzeug könnte abstürzen.“

 Schon entwickelt er Angst, die sich in körperlichen Symptomen zeigt, wie Hände zittern, Schwitzen…

Er nimmt dies wahr, dies verstärkt, bzw. bestätigt seine Theorie, dass er von Angst bzw. Panikattacken beherrscht wird, d.h. durch diese Gedanken entwickelt sich noch mehr Angst, die körperlichen Symptome verstärken sich und der Teufelskreis nimmt volle Fahrt auf…

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen gibt es verschiedene Methoden

1. Ich hinterfrage kritisch die Gedanken

z.B. in diesem Fall: „Das Flugzeug stürzt ab.“

  • Wie realistisch ist dieser Gedanke?
    Die Antwort sieht so aus : Täglich fliegen 3,5 Millionen Flugzeuge. Auf ein Jahr gerechnet sind das knapp 550 Millionen Flüge. Pro Jahr stürzen 4 Flugzeuge ab…
    die Wahrscheinlichkeit liegt bei 0,00000007 Prozent, also verschwindend gering
  • Ich könnte auch fragen:
    „Übertreibe ich mit dem Gedanken?“ oder : „Ist der Gedanke hilfreich?“
    „Kann man das auch anders sehen?“

Dann sind Sie eingeladen, anders, vielleicht auch mal quer zu denken…und Sie werden staunen, was es da alles für Möglichkeiten gibt…

Zu dieser Möglichkeit empfehle ich Ihnen, das Video „Zusammenhang zwischen Denken, Fühlen und Handeln „ auf meiner Homepage unter Therapien/Kognitive Umstrukurierung, dann können Sie das im Film nachvollziehen

2.  Sich selbst beruhigen:

Sehr hilfreich können Affirmationen sein, wie z.B. „ Es ist nur ein Gedanke – ich lasse ihn ziehen.“

3. Ins Hier und Jetzt zurückkommen:

Angst findet in unserem Kopf statt, d.h. wir sind oft entweder in der Zukunft oder in der Vergangenheit, aber nicht wirklich da.

Holen Sie sich zurück, indem Sie sich mit allen Sinnen im Hier und Jetzt spüren:

Fragen Sie sich: 

  • „Was sehe ich jetzt?“ – „Mein Zimmer, in dem ich sitze.“ „Meinen Tisch, Stühle, die Fenster, draußen die Sonne, den Himmel…“
  • „Was höre ich gerade?“ – „Der Geschirrspüler läuft, draußen zwitschern die Vögel…“
  • „Was rieche ich?“ – „Den dampfigen Geruch des laufenden Geschirrspülers, Essensgerüche…“
  • „Was schmecke ich?“ – „Meinen Kaugummi, den ich gerade im Mund habe.“

Wenn Sie diese Fragen einmal durchgehen, werden Sie merken, dass die Angst im Hier und Jetzt gerade gar nicht da ist…

4. Schnellentspannungen:

Als sehr hilfreich erweisen sich Atemübungen, die Sie entweder sowohl bei akuten Störungen, als auch, wenn Sie unter Stress stehen anwenden können…

  • Die Zwerchfellatmung
  • Die Tiefenatmung
  • Die Klopfakupressur

Mehr zu diesen Schnellentspannungsmethoden gibt es bei mir in meiner Praxis.

Alle diese Dinge können Sie bei mir in der Praxis zusammen mit mir einüben, das regelmäßige Üben bleibt bei Ihnen, damit Sie wenn „es brennt“ immer professionelle Hilfe zur Selbsthilfe parat haben.

Viel Erfolg,

Ihre

Katja Reitz